Kurz hinter Ganzi bog ich von der Hauptstraße in ein Seitental ab. Weiterhin eine super Straße, die mich direkt an einem reissenden Flußlauf entlang führte. Es war traumhaft schön. Tannen, der ganze Hang war voller Tannen. Die Luft war klar und frisch und es roch nach frischem Holz.
Kaum Verkehr. Ab und an winzige Dörfer, oder teils nur Häuser, die wunderschön verziert und bemalt waren. Die meisten aus Holz, oder zumindest der Giebel war aus Holz. Es war paradisisch. Wenn auch zwischendurch immer wieder ein paar Hügel zu überwinden waren, ging es doch langsam aber stetig bergab.
Klosteranlagen und tolle Hängebrücken versüβten mir die Stunden. Mopedfahrer überholten mich und riefen mir lautstark „Tashi Delek“ zu. Mit ihren riesigen Lautsprechern, die sie auf den Mopeds fixiert haben sind sie die fahrenden Jukeboxes. Kinder riefen mir zu und alte Frauen lächelten wenn ich sie grüßte.
Abends wollte ich gerade mein Zelt auf einem Dorfplatz aufstellen, als ein junger Mönch zu mir kam und mich zu sich nach Hause einlud. Er wohnte in einem winzig kleinen Haus. Er selber kletterte durchs Fenster, suchte ewig nach seinem handy und rief dann seinen Kumpel an, der ihm den Schlüssel des Hauses bringen sollte, damit auch ich ins Haus kam. Die Türe hatte ein riesen Schloß, man hätte meinen können, dahinter werden Goldbarren aufbewahrt. Stattdessen trat ich in eine Art Schuppen. Stockdunkel.
Statt Goldbarren lagerte hier nur Feuerholz. Ein Baumstamm, in dem Kerben geschlagen waren, lehnte zur Decke und führte in den nächsten Stock. Eine total verqualmte kleine Küche und ein etwa 5qm großes Zimmer, verbarg sich hinter einer schweren Holzschiebetüre. Das Zimmer war voll mit buddhistischen Symbolen.
Er legte Tibetische Musik auf, zündete Räucherstäbchen an und warf mir eine Plastiktüte mit Süßigkeiten zu. Sein Wasserkocher brauchte etwa 20min um einen Liter Wasser zum Kochen zu bringen. Es sah bei ihm aus, als wäre am Tag zuvor eine Bombe im Haus explodiert, aber irgendwie hatte es eine klasse Atmosphäre. Er gab mir zu verstehen, dass er bereits um 4 Uhr zum Beten in den Tempel muß, ich aber ruhig weiter schlafen könnte.
Das Dorf war wunderschön. Alles Holzhäuser, die oftmals bunt bemalt oder dekoriert waren. Die Leute sehr schüchtern, Kinder rannten vor mir weg und jeder starrte mich an als wäre ich ein grünes Männchen vom Mars. Es hatte eine wahnsinns Stimmung und ich würde sagen es war eines der mystischsten Dörfer die ich je gesehen habe.
Die Straße führte weiter am Fluß entlang. Immer wieder kam ich an kleinen Siedlungen vorbei. Die Ernte wurde eingeholt, Leute fuhren mit ihren Traktoren die Felder entlang. Es war plötzlich alles wieder voller Leben. Alles war voller Farbe und irgendwie verspürte ich Frühlingsgefühle nach all den trostlosen Wochen im Niemandsland.
Ja, es war wie nach einem langen, harten Winter, wenn die Vögel morgens das erste Mal wieder zwitschern. Ich war in einer wunderschönen Welt angekommen. Der Höhenmesser zeigte das erste Mal 3200m an und somit wurden aus den Yaks wieder Kühe. Meine Kraft kam zurück, mein Körper funktionierte wieder. Doch wie jeder weiß, da wo es runter geht, geht es kaum später auch wieder rauf, allerdings wollte ich mir nicht die Laune verderben lassen und dachte nicht weiter darüber nach, was morgen sein wird.
Abends fragte ich bei der Polizei nach Unterschlupf, denn es sah bedrohlich nach einem Unwetter aus. Nachdem ein Chinese niemals auf die Idee kommen würde bei der Polizei vorbeizuschauen, weil die Leute richtig Angst vor Obrigkeiten haben, sind die Polizisten zu mir umso netter. Ich habe das Gefühl sie freuen sich gerade zu, dass endlich mal jemand freiwillig zu ihnen kommt und etwas Abwechslung in ihren Alltag bringt. Sie verpflegten mich und überließen mir den Gemeinschaftsraum. Die Nacht über schüttete es non stop und ich war heilfroh im Trockenen zu liegen.
Am nächsten Tag zweigte der Weg nun vom Fluβ ab und ging langsam
aber sicher wieder bergauf. In endlosen Kurven, radelte ich dem nächsten Pass
entgegen. Abends kam ich auf dem Dachboden eines Hauses unter und stellte mein
Zelt inmitten des Strohs auf. Die Leute hier in der Gegend waren irgendwie
seltsam. Vorallem hatte ich den Eindruck sie sind miβtrauisch. Obwohl es
Tibeter waren, kam ich mir nicht willkommen vor.
Bis 4600m ging es wieder hinauf. Murmeltiere rannten über
die Graslandschaften und die Kühe wurden wieder zu Yaks. Doch irgendwann war
ich oben angekommen und Litang, der nächst gröβere Ort, war nun nicht mehr
allzuweit entfernt.
In Litang muβte ich unbedingt Klamotten waschen. Die Hose
stank so ekelhaft und war so dreckig, dass ich den Gestank nun nicht mehr
ertragen konnte. Doch natürlich war genau an dem Tag der Strom bis abends
ausgefallen. Stromausfall kommt in dieser Gegend wirklich sehr häufig vor.
Somit blieb ich einen weiteren Tag und genoβ die Pause und vorallem den
herrlichen Duft der frisch gewaschenen Klamotten.
Litang selber war nicht weiter der Rede wert. Ein Ort wie so viele andere.
Ich war ziemlich langsam unterwegs und somit schaffte ich den nächsten Pass nicht mehr vor der Dunkelheit. Leider muβte ich neben der Straβe zelten und versteckte mich hinter dem Gebüsch. Ich war erstaunt wieviel Verkehr hier selbst Nachts noch unterwegs war.
Was ich in China wirklich klasse finde ist, dass ich mir keine Sorgen um die Sicherheit machen muβ. Ich habe noch nicht einmal das Gefühl gehabt mir möchte irgendjemand etwas antun. Wildes Zelten ist hier absolut kein Problem.
Morgens hatte ich Glück und konnte an einem kleinen Laden frühstücken.
Um einzutreten, muβte man durchs Fenster krabbeln. Ich bestellte leckere
Dumplings (eine Art Ravioli) als Suppe und war froh um das warme Frühstück.
Wiedereinmal ging es in endlosen Serpentinen bergauf. Von Pass zu Pass fällt es mir mittlerweile schwerer mich zu motivieren. Ich liebe die Berge, aber irgendwann reicht es selbst mir. Ich hatte einfach keine Lust mehr andauernd rauf und runter zu radeln.
Als ich mich langsam aber sicher den Berg hochquälte sah ich einen Radler
hinter mir kommen und dachte, wow, der hat aber eine irre Geschwindigkeit
drauf. Als ich oben auf ihn wartete, sah ich sofort warum er so schnell
unterwegs war. Ein Rennrad, dazu einen kleinen Rucksack, mehr nicht.
Michael aus Irland radelte von Nord-Ost China bis hier her und übernachtete immer in
Hotels. Während er über die schlechte Straβe schimpfte konnte ich nur sagen,
dass es eines der besten Straβen sei, die ich die letzten Wochen gesehen habe.
Der Kerl war verwöhnt. Ein Chinese kam ihm hinterher. Zu meiner riesen Überraschung
konnte Michael Chinesisch sprechen.
Wir fuhren zusammen weiter, doch das Tempo der beiden war mir ehrlich gesagt viel zu schnell. Wir waren auf 4500m und meine Kondition war dadurch voll im Keller. Michaels Rad konnte ich mit einem Finger hoch heben, davon träume ich nur.
Der Chinese wollte, wie alle anderen Chinesen auch, Richtung Lhasa. Ein irre
Trend unter den jungen Chinesen, wobei ich noch keine einzige Frau auf dem Rad
gesehen habe. Alle haben sie nur Packtaschen am Hinterrad und alle übernachten
immer in Unterkünften, nie im Zelt. Dadurch fällt natürlich einiges an Gewicht
weg.
Die Landschaft veränderte sich, überall lagen groβe Felsbrocken verstreut.
Die Abfahrt war lange und endete in einer baumreichen Gegend. Der Ort hieβ
Sanduizhen und lag auf 4100m. In einem kleinen Hostel kamen wir zu dritt in
einem Zimmer unter und aβen zusammen zu Abend. Wie ich es schon häufiger mit
Chinesen erlebt habe, durften Michael und ich nichts bezahlen. Wir waren
eingeladen und da gab es auch nichts zu rütteln.
Der Chinese fuhr weiter gen Süden, während Michael und ich nach Westen abbogen. Ich wäre super gerne mit ihm weiter gefahren, aber das hätte leider keinen Sinn gemacht. Ich wäre nur gestresst gewesen, weil ich andauernd über meinem Limit unterwegs gewesen wäre und Michael hätte pausenlos auf mich warten müssen. Somit sagten wir am Fuβe des nächsten Passes lebe wohl.
Die Abfahrt vom nächsten Pass war endlos und nicht nur endlos, sondern auch wunderschön. Einfach traumhaft und irre abwechslungreich. Mal ging es steil am Hang entlang, dann durch frischen Wald, entlang einer tiefen Schlucht, vorbei an kleinen Dörfern und schluβendlich endete die Fahrt für mich bei einer Polizeistation, denn es
schüttete wie aus Kübeln und ich fragte nach einem trockenen Platz. Wie immer
kam ich im Gemeinschaftsraum unter. Diesmal nächtigte ich zusammen mit Stalin,
Lenin, Marx und Mao.
Das Polizeigebäude kann man in China nicht verfehlen. Es ist immer das gröβte und modernste Haus im Dorf. Ich bin jedesmal immer wieder von Neuem überrascht wieviel Polizei es überall gibt. Keiner hat etwas zu tun. Entweder spielen sie Karten, quatschen stundenlang miteinander oder fahren in ihren Autos spazieren. Richtig viel Personal in den entlegensten Gegenden.
Die Architektur veränderte sich. Auch die Gesichter der Leute. Es gab keine Nordamerikanischen Indianergesichter mehr zu sehen, plötzlich sahen die Leute aus wie man sich Chinesen vorstellt. Grüne oder blaue Mao Batschkappen und runde Gesichter, zudem waren sie deutlich Kleinwüchsiger. Die Gangart änderte sich ebenso. Kein aufrechtes, selbstsicheres Auftreten mehr, nein, mehr ein nach vorne gebeugtes, unsicheres Erscheinungsbild. Es geschah irgendwie alles von einem Tal ins Nächste.
Bisher hatte ich eigentlich noch nicht einmal so richtig das Gefühl gehabt in China unterwegs zu sein. Zuerst waren es die Uiguren in Xinjiang und anschlieβend die Tibeter, denen ich begegnete. Jetzt war ich so weit im Süden des Landes, dass sich nun alles zu ändern schien.
Die Häuser waren oftmals so schön, dass ich durch die Dörfer
mein Rad immer schob, damit ich auch ja nichts von der tollen Pracht der Häuser verpasste. Auch die Leute waren so sehr freundlich, dass ich gerne zu jedem Hallo sagen wollte. Einige schenkten mir sogar Früchte und jeder schenkte mir ein freundlich Hallo. Auch das hatte sich plötzlich verändert. Die Leute sagten nicht mehr „Tashi Delek“ oder „Ni hao“, nein sie sagten „Hallo“.
Neureiche Chinesen kamen ab und an mit ihren dicken Jeeps an
mir vorbei gerauscht, manchmal hielten sie auch an und wollten mich
fotografieren. Meistens allerdings bretterten sie durch die Dörfer wie Gestörte. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Es wird non stop gehupt, frei nach dem Motto, weg da ich komme. Allerdings haben diesen Fahrstil alle Chinesen an sich. Die Hupen der LKWs sind so irre laut, dass ich jedes Mal zusammenzucke wenn wieder einer die Hupe drückt. Man kann sagen von 100 Verkehrsmitteln, hupen 98. Übersetzt heiβt das Hupen, entweder weg da oder Hallo. Weg da heiβt es, wenn penetrant gehupt wird, Hallo heiβt es, wenn kurz gehupt wird und nachdem ich nicht reagiere, wird noch einmal gehupt, so nach dem Motto, „Hallo, guck doch mal“.
Wenn ein LKW in ein Dorf fährt, hupt er pausenlos von Anfang des Dorfes bis Ende des Dorfes. Selbst wenn Kinder auf der Straβe sind, denken sie nicht im Traum daran das Tempo zu drosseln. Das verblüffende ist, es stört auβer mir keinen Menschen. Teilweise fahren sie haarscharf an mir vorbei, wenn ich Pech habe bekomme ich dann sogar noch, als extra Dankeschön, eine Portion Dieselruβ ins Gesicht geblasen.
An einem Tempel beobachtete ich eine Gruppe Neureicher Han Chinesen, die eine groβe Gebetsmühle als Karussel miβbrauchten. Sie hängten sich zu mehreren an das Drehrad und einer schupste die Mühle an und alle lachten sich dabei halb kaputt.
Respektloser und primitiver geht es wohl kaum. Ich konnte meinen Mund nicht halten, denn das war zu viel. Tibeter sind tiefgläubige Menschen, herzensgut und von daher haben sie weitaus mehr Respekt verdient. Zu meiner Überraschung entschuldigten sie sich bei mir und benutzten mich anschlieβend als Foto-Objekt.
Noch ein weiteres Mal klopfte ich bei der Polizei, denn wieder regnete es und wieder wurde ich gerne aufgenommen und durfte diesmal sogar duschen. Die Polizeistation lag mittlerweile nur noch auf 2800m. Der tiefste Punkt seit Ewigkeiten. Bis Shangri La waren es noch zwei weitere Pässe, dann hatte ich das Hochgebirge endlich hinter mir.
Oftmals haben sie einen Tisch im Raum stehen, der in der Mitte eine Herdplatte integriert hat, auf der allermeisten nur Wasser erhitzt wird oder die Leute sich daran die Hände wärmen. Heiβes Wasser wird in China den ganzen Tag über getrunken und somit stehen überall immer volle Thermoskannen bereit, an denen man sich jederzeit selbstständig bedienen kann. Kalte Getränke gibt es eigentlich nie.
Die Landschaft wurde immer dramatischer. Der Weg schraubte sich entlang wunderschöner Serpentinen den Hang hinauf und gab den Blick frei auf kleine Dörfer und farbige Felder. Die Straβe dagegen wurde deutlich schlechter und teils kämpfte ich sehr mit den vielen Steinen die überall die Straβe pflasterten.
Später zog ein Gewitter auf und kurze Zeit danach wurde ich mit einem fantastischen Regenbogen belohnt. Am Gipfel, auf 3800m, wurde es nun bereits dunkel und ich suchte mir eine Zeltstelle im Wald. Kaum lag ich im Schlafsack kam ein Viech zu Besuch. Ich schätzte ein Nagetier, was mein leckeres Essen roch. Leider sah ich es nicht, sondern hörte es nur. Ich packte alles nochmals in eine Platiktüte und verstaute es in meinen Packtaschen, um den Geruch zu beseitigen. Kurze Zeit war Ruhe, bis ein anderes, deutlich gröβeres Tier seltsame Geräusche von sich gab, die ich allerdings nicht zu ordnen
konnte. Doch ein Glück verschwand es kurze Zeit später wieder.
Ein Motorradfahrer kam des Weges, „Mist, dachte ich“, denn beim wild campen sollte man eigentlich nicht gesehen werden, aber dann dachte ich mir sofort, „ach was solls, hier macht Dir sowieso niemand etwas.“
Ein wunderschönes Bergpanorama begleitete mich am nächsten Tag. Es erinnerte mich an die Kalkalpen und ich als Kletterer wäre am liebsten querfeld ein durch die Bergwelt geklettert.
Kurz vorm Dunkel werden traf ich Amaya und Eric.
Die beiden Radler sind bereits 7 Jahre unterwegs und haben sich zum Ziel gemacht jedes Land der Welt zu beradeln. Eine sehr nette Begegnung, nur leider viel zu kurz, denn die Dunkelheit nahte und keiner von uns hatte bereits ein Zeltplatz.
Ich kam wieder im Wald unter. Die beiden hatten mir Haferflocken geschenkt und eine Frau kurz zuvor ein paar Birnen und Äpfel. Somit kochte ich mir an diesem Abend ein leckeres Porridge (Haferschleim). Das Gleiche nochmals zum Frühstück.
Nebel und Regen umgab mich am Morgen. Doch irgendwann packte ich trotzallem zusammen und erklimmte den letzten 4000’er Pass !!!
Wooohoooo, das war wie Weihnachten. Endlich. 4200m und dann gings bergab. Durch tollen Wald, dem man ansah, dass es hier eigentlich immer nur regnet. Der Herbst war in vollem Gange. Die Blätter fingen an sich bunt zu färben und es lag bereits viel Laub auf dem Weg.
Die Landschaft wurde noch dramatischer, ich fühlte mich wie in die USA versetzt. Yosemite N.P. und ich war mittendrin. Ich zeltete vor einer Scheune, versteckt von der Straβe und genoβ am nächsten Morgen den frischen Nebel und den frischen Duft des Waldes.
Ich verspürte Heimatgefühle. Dieser kühle, feuchte Herbstmorgen durch farbigen Wald, erinnerte mich sehr an zu Hause. Doch die Granitriesen in weiter Ferne begeisterten mich so sehr, dass ich die Heimat schnell wieder vergaβ und mich in der Landschaft verlor. Es war atemberaubend.
Am Wegesrand wurde ich zum Frühstück am Lagerfeuer eingeladen. Ein paar Arbeiterinnen saβen dort in netter Runde zusammen. Es gab Teigtaschen gefüllt mich Kartoffeln und Pilzen. Sehr lecker. Dazu undefinierbaren Tee, der sehr schmackhaft war. Ich wärmte mich am warmen Feuer und fuhr irgendwann gestärkt weiter.
Ich erreichte die Provinz Yunnan. Die letzte Provinz auf dem Weg nach Laos. Von vielen China Kennern, wird sie als die schönste Provinz bezeichnet.
Es war noch ein ganzes Stückchen bis Shangri La und mittlerweile war es bereits dunkel und ich war immernoch unterwegs. Die Straβe war seit vielen Kilometern eine Baustelle, die wiedereinmal von zig LKWs mit Material beliefert wurde. Es staubte heftigst.
Der Weg nahm kein Ende und kein Shangri La in Sicht. Wenn ich fragte, hieβ es immer wieder weiter gerade aus.
Total verstaubt kam ich irgendwann endlich an. Obwohl für Chinesische Verhältnisse sicher klein, war es für mich eine groβe Stadt gewesen. Riesige Supermärkte, breite Straβen, jede Menge Hotels und Restaurants. Vieles nagelneu. Ich war wieder in der Zivilisation.
Zu meiner Überraschung durfte ich überall dort wo ich fragte übernachten. Somit entschied ich mich für ein 10’er Zimmer für 20 Yuan (2,50 Euro). Saubere, heiβe Duschen, Toiletten, saubere Betten, ich durfte Klamotten waschen, und es gab sogar ein Gemeinschaftszimmer mit Video Abende. Ich war plötzlich in einer total anderen Welt.
Der Ort war sehr touristisch, so sehr, dass es mir schon wieder auf den Keks ging. Die Altstadt war voller Souvenirstände, allerdings alles für Chinesen, nicht für Westler, wobei sich auch ein paar Langnasen in dem Labyrinth der Gassen verirrten. Ich traf auf einige Chinesen die Englisch sprachen. Es schien von nun an deutlich einfacher zu werden.
Wiedereinmal wurde es Zeit mein Visa zu verlängern und somit ging ich zur PSB. Eine super freundliche, sehr gut Englisch sprechende Polizistin empfang mich mit einem sehr netten „Hello“. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich hörte bereitszuvor, dass Shangri La ein guter Ort zur Visaverlängerung sei, dass es allerdings so einfach geht, hatte ich nicht erwartet. Sie kämpfte mit dem Computer und entschuldigte sich zig Mal, dass es so lange dauerte.
Um wieviel einfacher doch das Leben ist wenn man sich gegenseitig unterstützt. Nicht nur die freundliche Art, nein auch noch das super Glück, dass ich hier eine richtige Verlängerung bekam, denn volle 30 Tage, ab dem Auslaufen des alten Visa. Genial. Ich zahlte meine 160 Yuan und freute mich des Lebens.
Von Shangri La ging es nun weiter gen Süden, doch dazu mehr beim nächsten Mal.
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