Kochen auf Radreisen + Reviews
Ich bin nun seit 3,5 Jahren in der Welt unterwegs und habe bisher mit Gaskochern und auf dem offenen Feuer gekocht. Hier nun meine Erfahrungen mit meiner Kochausrüstung.
Ich möchte Euch auch zeigen was ich neues habe um in Lateinamerika über die Runden zu kommen.
Wie koche ich? Mein Kochset für die Fahrradweltreise
Meine Gedanken zu Gaskochern allgemein
Pros:
- Die meisten Gaskocher brennen ruhig und gleichmässig und ich habe sie immer im Vorzelt benutzt.
- Gas bedeutet super schnelles kochen – es gibt nichts nervigeres als wenn nach einem langen Tag auf der Strasse das Kochen ewig dauert.
- Sauber – keine dreckigen oder riechenden Hände. Keine schwarzen Töpfe
Cons:
- Es gibt leider einige Ecken auf dieser Welt, in denen man schlecht an Gaskartuschen kommt.
- Gaskartuschen sind leider nicht wiederbefüllbar und dadurch nicht sonderlich umweltfreundlich
- Die kleinen Gaskartuschen kosten etwa 5 Euro das Stück. Wenn ich sparsam koche hält eine Kartusche etwa 2 Wochen. Das heisst aber Haferschleim zum Frühstück und Reis oder Nudeln zum Abendessen.
Auf dem Feuer kochen
Ich liebe es auf dem Feuer zu kochen, doch manchmal dauert es zu lange um damit ein schnelles Essen zuzubereiten. Entweder es gibt nicht genug Holz oder Lagerfeuer ist verboten. Wenn es nass ist oder es geschneit hat kann es richtig frustrierend sein bis das Holz mal brennt.
Manchmal ist es nicht besonders schlau gesehen zu werden, denn Feuer ist weit sichtbar. In Städten und trockenen Höhenlagen ist es schwierig ein richtiges Feuer zum Laufen zu bringen.
Sich nur auf das Lagerfeuer als Kochmöglichkeit zu verlassen ist sicherlich brenzlig für eine Weltreise mit dem Rad, doch weiss ich von einer Frau, die es gemacht hat. Barbara Graf
Benzinkocher
Ich hatte insgesamt 3 MSR Whisperlites in den letzten 10 Jahren und keiner hat richtig funktioniert. Zudem mag ich den Geruch nicht und die Benzinfinger auch nicht. Ich glaube auch nicht, dass es sonderlich gesund ist, immer dem Benzin ausgesetzt zu sein.
Für mich ein klares Nein zu Benzinkochern.
MSR Stowaway Topf 0,8 l
Zuerst hatte ich zwei Töpfe, doch nach 3 Jahren wurde es Zeit einen davon zu entsorgen. Es geht auch ganz locker mit einem Topf.
Pros:
- Den MSR stowaway 0.8L finde ich klasse. Er schliesst leider nicht komplett ab, sollten Eure Reste im Topf viel Feuchtigkeit haben kann die Flüssigkeit ausdringen. Trockene Essensreste dagegen kann man damit sehr einfach im Gepäck verstauen.
Der feste Verschluss hält auch Insekten davon ab ins Essen zu laufen, sollte man vom Abendessen fürs Frühstück etwas übrig lassen wollen, auch wenn man als Radler natürlich das Meiste eh gleich aufgegessen hat 😉 - Aus Stahl – somit kann man damit prima auf dem Feuer kochen.
- Billig. Ca.15 Euro
- Hält ewig
Cons:
- Man kann durch den speziellen Verschluss keine zwei Töpfe ineinander stellen.
- Eine Gaskartusche passt nicht rein.
- Schwerer als Titanium oder Aluminium Töpfe
Man kann den Topf auch für „Topf-in-den-Baum-werfen“ verwenden um damit in Bärengebieten um die Runden zu kommen. Hier mein video wie das geht 😉
Ich benutze einen ganz normalen Löffel und eine Stahltasse. Die Tasse werde ich evtl. wieder über Bord schmeissen, falls ich noch mehr an Gewicht sparen muss. Eine Tasse ist angenehm, aber nicht wirklich wichtig.
Als Messer benutze ich ein Multi-Tool Victorinox – ein tolles Werkzeug für alle Gelegenheiten, auch wenn es etwas schwer ist. 288g
Snow Peak LiteMax Titanium Gaskocher
Ich benutze den Snow Peak nun seit 9 Monaten und finde den einfach super.
Pros:
- Extrem leicht und kleines Packvolumen.
- Ich habe den Kocher mit den unterschiedlichsten Gaskartuschen verwendet und nie Probleme gehabt.
- Funktioniert auch noch prima bei -10 Grad
- Ich benutze ihn auch im Vorzelt, weil er ruhig und gleichmässig brennt.
- Man kann die Flamme leicht regulieren.
Cons:
- Teuer – um die 80 Euro
Mit dem MSR Rocket Pocket hatte ich mit mehreren Gaskartuschen Probleme. Einmal war ich sogar im Zelt fast in Schwierigkeiten gekommen, weil plötzlich aus dem Schraubgewinde Gas strömte und sich eine hohe Stichflamme ergab.
Eine Nacht lies ich die Kartusche aus Versehen angeschraubt am Kocher und am nächsten Morgen war alles Gas entwichen.
Ich kann diesen Kocher nicht empfehlen.
Den ganzen Weg von Deutschland in die USA war ich mit dem Edelrid Kiro Ti Gaskocher unterwegs, der einfach nur klasse war. Leicht, gleiche Qualität wie der Snow Peak, zudem billiger. Er war in den USA nicht erhältlich, sonst hätte ich ihn mir wieder gekauft.
Ich suche noch immer nach dem richtigen Windschutz für meinen Kocher. Den Windschutz, den ich am Anfang hatte ging mir verloren und seitdem habe ich leider keinen mehr gefunden, der klein, leicht, stabil und effizent ist.
Tauchsieder
Um eine zusätzliche Option zu haben um mal eben schnell Wasser zu erhitzen, habe ich mir einen 10$ Tauchsieder gekauft. Ich benutze ihn in Unterkünften, vor oder in öffentlichen Gebäuden und einfach überall wo es eine Steckdose gibt. Ich kann mir damit nicht nur ein heisses Getränk kochen, sondern auch das Nudelwasser vorheizen.
Leider kann man damit nicht richtig kochen. Er ist leicht und einfach zu benutzen.
Was ist neu?
Um mal was neues auszuprobieren und besser vorbereitet zu sein für Gegenden, in denen ich nicht an Gaskartuschen komme, möchte ich ab sofort eine Kombination aus Holzkocher und Alkoholkocher verwenden.
Um sicher zu gehen auch weiterhin ein heisses Gericht zu bekommen, werde ich den Gaskocher aber noch eine Weile behalten bis ich genau einschätzen kann wie das mit den beiden neuen Brennstoffen klappt.
Ich habe mich auf Anhieb in den Picogrill 85 Holzkocher verliebt.
Pros:
- Leicht, kleines Packmass
- Das Anzünden des Feuers geht richtig schnell
- Es macht richtig Spass damit zu kochen
- Holz kostet nichts und man findet es fast überall. Vor allem mit dem wenigen Holz das man braucht um den Kocher am Laufen zu halten.
- Hinterlässt kaum Asche oder Brennflecken am Boden – kleiner Fussabdruck
Cons:
- Man kann den Kocher nicht im Zelt oder im Haus verwenden
- Dreckiger Topf – dreckige Hände
- Die Klamotten riechen nach Lagerfeuer – ich liebe das!
- Teuer – 60 Euro
- Es dauert einige Minuten länger bis das Wasser kocht als mit einem Gaskocher
Das ist mein erster sehr positiver Eindruck des Picogrills 85 in meinem Testvideo.
Trangia Alkoholkocher mit einem selbst gebastelten Topfstand.
Pros:
- Klein und leicht
- Der Trangia ist billig – 15 Euro
- Ausser in Muslimischen Gebieten kommt man recht einfach an Alkohol
Cons:
- Ohne den kompletten Trangiakocher – also nur der Kocher selber wie ich ihn verwenden möchte, ist es eher nicht ratsam im Zelt zu kochen und das ist leider sehr schlecht
- Je nachdem wieviel Vorrat man braucht kann Alkohol schwer sein
- Das Wasser zum kochen zu bringen dauert länger als mit Gas
- Man braucht etwas Praxis
Das sind meine ersten Gedanken und Infos die ich über den selbstgebastelten Topfstand geben kann
Spiritus im Zelt: BITTE NIIIIIIIIIEMALS! das ist lebensgefährlich. auch gas im zelt ist absolute noooootlösung. es gibt leute, die schwören auf esbit im kleinen esbit-kocher, den sie dann in eine metallschüssel stellen. kann ich mir vorstellen, ist aber auch nicht so doll. deshalb besser eine hütte, brücke o.ä, suchen, die unter Dach ein Feuer im pico ermöglicht. weiter guuuuute fahrt und viel gluck!!
Hi Willi, Danke fuer deinen Kommentar.
Ich habe allerdings nirgends erwaehnt, dass ich im Zelt damit koche?
Und Gas im Zelt ist mit einem guten Kocher kein Problem – ich wuerde dabei allerdings immer das Zelt offen lassen und den Kocher so weit der Regen und Wind es erlaubt, weg von den Zeltwaenden stellen.
Esbit Kocher kann man ausserhalb der reichen Laender vergessen!
Und Bruecken und Huetten gibt es nicht ueberall….
LG Heike
Hallo mal wieder liebe Heike,
heute habe ich den piko Grill ausprobiert und ich bin richtig happy damit.
Super Teil, ich hab damit gleich mal mein Abendessen gekocht und hatte rießig Spaß damit.
e-Herd ist heute aus geblieben ,.)
Vielen Dank für den Tip
Bin sehr zufrieden mit dem Teil.
Liebe Grüße
brit
Prima Brit, ja der Picogrill ist super!
Viel Spasssss damit – LG Heike
Jajaja, die großen Fragen unterwegs, wie-womit-was kann ich kochen und garen und backen?!
Aktuell zu den Gaskartuschen/Reinbenzin-Brennern versuche ich, testweise aus gebrauchten Konservenbüchsen einen Holzvergaser-Ofen zu konstruieren. Es gibt welche sündhaft-teuer und Cämpingplatz-schwer zu kaufen. Früher montierte man ans Kfz hinten solch einen, um mit den unvollständig vergasten Stoffen (Kohlenmonoxid, blaue Oxidations-Flamme) den Motor zu betreiben. Mein erster Versuch, der nachhaltig zu ändern ist, war bereits faszinierend: Flamme von außen nicht sichtbar, die äußere Büchse nur warm, Flamme innen von oben anzuzünden u nach unten das Holz abbrennend, Hitzestrahl mit Düsenwirkung genau nach oben. Bin gespannt auf meine 2. Konstruktion, die nichts kostet. Gruß aus dem Weserbergland : Ko.Jo.Te
Danke fuer Deinen Kommentar.
LG Heike
Hi Heike
Kleine Frage, bist du in Marokko gut an Alkohol rangekommen für den Trangia-Kocher? Bin mir grad am überlegen, ob ich besser den Trangia oder den Benzinkocher einpacke. Trangia wäre halt kleiner und leichter. In Kombination nehme ich auf jeden Fall den Pico mit 😉
Danke für deine tollen Fotos, Tipps und Berichte – ist eine Freude von deinen Abenteuern zu lesen 🙂
Grüsse Flo
Lieben DANK Flo.
Ich hatte nur den Hobo dabei und bis damit sehr gut zurecht gekommen. Keine Ahnung ob es Alkohol irgendwo gibt.
LG Heike und gerne – viel Spassss
Helloo
Meine Reise in Spanien & Marokko ist abgeschlossen. Es war wunderschön. Als Abrundung zu meiner obigen Frage: Ich habe den Pico und als Backup den Trangia mit 0.5l Spiritus mitgenommen. Den Trangia/Spiritus habe ich bis zuletzt kein einziges Mal gebraucht 🙂 Hab immer Holz gefunden und ich hab mich jedes Mal gefreut mit dem Pico zu feuern 🙂 An den kalten Morgen hat er mir immer gleichzeitig die Hände und Füsse gewärmt.
Hallo Flo das freut mich! Ja der Pico ist klasse.
LG Heike
Der Pico kommt bei mir seit Jahren mit auf jede Tour. Eignet sich auch als kleine Feuerstelle.
In Island ist Spiritus nicht nur schwer zu bekommen, sondern auch sauteuer. Dafür gibt’s dort alle möglichen Arten von Gaskartuschen an jeder Tanke.
Allerdings ja kein Holz 🙂