Machen wir es kurz. Ich mag Mexiko nicht, obwohl die Städte wirklich sehenswert sind und es eigentlich unfair ist zu dem Entschluss zu kommen, zumal ich ja eine geniale Zeit auf der Baja California hatte. Ich kann mich aber einfach nicht an die Leute gewöhnen. Ein paar kurze freundliche Momente hatte ich zwar schon, für die ich auch sehr dankbar war, aber insgesamt einfach viel zu wenige.
Zudem finde ich die Landschaften zwischen den Sehenswürdigkeiten nicht sonderlich spannend und die Distanzen sind für eine Radreise zu weit, es passiert einfach zu wenig interessantes.
Ich hatte mir meine vorderen Satteltaschen, die ich in den USA bei Freunden gelassen hatte, wieder zuschicken lassen, weil ich mit meinem Bikepacking Aufbau nicht ganz glücklich war. Zudem zusätzlich noch ein Moskitonetz um für die kommenden Malaria- und Dengue Fieber Gebiete gerüstet zu sein.
Das einzige was ich von nun an im Sinn hatte, war dass ich hier raus muss. Bereits nach 2 Tagen als ich mich auf der Hauptstraße entlang quälte und versuchte wieder in einen Radl-Rhythmus zu kommen, stand fest „nichts wie weg“.
Klar, ich hätte auch wieder in die Berge fahren und auf Pisten unterwegs sein können, aber darauf hatte ich noch viel weniger Lust als hier im flachen heißen Veracruz Richtung Süden zu radeln und Kilometer zu machen.
Anfangs leider ohne Standstreifen was wirklich nicht gerade angenehm war. Die Büsche wuchsen bis zum Straßenrand und jede Straßenseite war gerade mal so breit wie ein LKW. Kommen sich also 2 LKWs entgegen und ich bin dann gerade auch zufälligerweise auf gleicher Höhe wird es eng, um nicht zu sagen, lebensgefährlich, denn es gibt keine Flucht Sprungmöglichkeiten zur Seite. Zudem die Straßen auch noch extrem kurvig sind und man absolut nicht in die nächste Kurve einsehen kann was kommt.
Doch muss ich die Mexikaner hier wirklich loben. Die LKWs fahren normalerweise mit großem Abstand an mir vorbei und bremsen rechtzeitig ab. Auch die normalen Autofahrer sind echt okay. Einzig die Taxi- und Busfahrer sind die totalen Egos, aber das Problem ist ja weltbekannt bei Radfahrern, diese Sorte Fahrer sind immer die schlimmsten, außer natürlich in Japan.
Wo ich die Mexikaner auch loben muss ist, dass sie normalerweise nicht schummeln, jedenfalls nicht da wo ich war. Preise sind überall angeschrieben, hier zahlt man nicht mehr, nur weil man Ausländer ist. Das finde ich sehr positiv.
Ein paar Orte hier und ein bisschen Wasser dort. Nahezu keine Möglichkeit irgendwo zu zelten und oftmals musste ich für die Übernachtung bezahlen und nicht nur, dass es dadurch teurer wurde, nein es wurde dadurch auch noch langweiliger als es sowieso schon war, denn wer will denn schon so häufig in einer Unterkunft schlafen?
In einem Hotel in dem es oftmals keine Fenster gibt, die super laut sind, der Ventilator die Hitze auch nicht in den Griff bekommt und ich dabei dann noch die kläffenden Hunde und die Straßen Musik ertragen muss. Und dafür, dass mir das sowieso schon kein Spaß macht, muss ich dann auch noch Geld bezahlen.
Wenn ich ehrlich bin hätte ich mich am liebsten bis zur Grenze chauffieren lassen, aber dazu war ich zu stur. Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und so sollte es auch bleiben!
Doch fragte ich mich des Öfteren warum? Warum picke ich mir nicht einfach die schönen Gegenden raus und lasse die Ecken aus die mir nicht gefallen? Eine Antwort darauf habe ich noch nicht gefunden – es geht hier einfach auch irgendwo darum es zu schaffen. Zurückzublicken und sagen zu können, ja, ich bin den Weg geradelt, es war zwar kein Spass, aber ich habe es geschafft. So ein bisschen bescheuert ist das schon, aber ich kann es leider nicht ändern, so bin ich halt.
Ich wunderte mich auch was ich vielleicht bei meiner Streckenwahl falsch gemacht habe? Wäre eine andere Ecke des Landes deutlich besser gewesen?
Ostern stand an und die Hölle war los. Die Straßen waren voller Autos und die Preise für die Übernachtungen verdoppelten sich. Hätte ich den Bus bis zur Grenze bezahlt wäre ich billiger weggekommen, als wenn ich über Ostern irgendwo unterkam. Aber ich fand ein stinkiges Garagen Hotelzimmer in dem ich die Osterzeit absaß und wartete bis die Mexikaner wieder alle daheim waren und die Straßen somit wieder zu ertragen waren. Dann ging es weiter.
Tlacotaplan war ein tolles Dorf. UNESCO Weltkulturerbe und wie so häufig kann man sich auf die UNESCO verlassen. Steht etwas unter Denkmalschutz hat das seinen Grund. Und nicht nur, dass das Dorf wunderschön war, nein es war auch voller freundlicher Leute. Da grüßten mich plötzlich Einheimische und lächelten mir zu. Toll.
Ein Mexikaner der eine Weile in den USA gelebt hatte, wollte mir ursprünglich sein total chaotisches Zimmer für 10 Dollar die Nacht anbieten und hatte zudem einen Narren an mir gefressen und zeigte mir das ganze Dorf. Doch kam ich in einem Hostel für weniger Geld unter in dem ich mich richtig willkommen fühlte, wahrscheinlich weil ich der einzige Gast war und das Mehrbettzimmer ganz für mich alleine hatte.
Ich blieb ein paar Tage und genoss das Dorf wirklich sehr.
Die Hitze war der Hammer. Die Temperaturen waren jeden Tag bei 38 Grad, die Nächte kühlten kaum ab. Wie soll das in Zentralamerika werden? Sobald ich einen Kilometer geradelt war sah ich aus als hätte ich gerade geduscht. Nichts trocknete mehr. Die Klamotten waren am nächsten Morgen noch genauso nass wie ich sie am Abend zuvor ausgezogen hatte. Alles klebte.
Der Verkehr wurde stärker, meine Laune schlechter. Ich kämpfte jeden Morgen mit meinem inneren Schweinehund um auch wirklich auf die Straße zu kommen. Ich hörte während dem radeln Musik und machte mir positive Gedanken. Doch so eine Strecke kann sich ziehen wie ein Kaugummi, wenn es so gar nichts positives zu erleben gibt den ganzen Tag lang.
Ich zeltete an einer Tankstelle und wurde dabei von einem Security Typen mit Maschinengewehr beschützt, zudem bei einem Militärposten direkt neben der Autopista wo ich vor lauter Krach und extremer Hitze im Zelt aber nicht schlafen konnte. Mein Hilleberg 4 Jahreszeiten Zelt ist einfach nicht geeignet bei den Temperaturen. Wenn es um 0.00 noch 34 Grad im Zelt hat, dann ist das nicht zum Aushalten, jedenfalls nicht für mich.
Oft wurde mir gesagt in Mexiko kann man bei der Feuerwehr oder beim Roten Kreuz übernachten. Ja, sehr interessant und wo bitte ist die Feuerwehr und das Rote Kreuz? Gesehen habe ich die bisher nämlich noch nicht einmal.
Wahrscheinlich wird es auch für mich mal Zeit für ein iPhone, damit ich all die verborgenen Informationen die andere Reisende haben auch mal erleben kann. Aber alleine der Gedanke, dass ich vorher immer schon weiß was passiert langweilt mich einfach total – zumal es dann darauf hinausläuft, dass ich noch weniger in Kontakt mit den Leuten komme – mein Telefon gibt mir ja sofort die Antwort.
Sonst habe ich ja in vielen Ländern öfters an den Türen geklopft und gefragt ob ich im Garten zelten dürfte, wenn es sonst keine Möglichkeit gab in freier Wildbahn zu zelten. Doch in Mexiko fällt mir das schwer. Es mag sicherlich sein, dass mich auch einige aufgenommen hätten und sicherlich wären auch ein paar davon hilfreich und nett gewesen, aber irgendetwas sträubte sich innerlich bei mir dagegen es zu tun.
Vor einem Oxxo Laden, der 7-Eleven Mexikos, schauten sich zwei Kinder mein Fahrrad bis ins Detail an und fragten jede Menge Fragen von denen ich nicht alle verstand und sie wunderten sich was denn mit meiner Sprache los sei?
Doch war es für mich eine ganz tolle Begegnung, denn es waren die ersten Kinder in der ganzen Zeit in der ich nun bereits in Mexiko bin, die mein Fahrrad begutachteten. Eigentlich unglaublich und jeder Weltumradler wird jetzt denken, was ist das denn? Aber genau so war es, auch wenn es nicht zu fassen ist. Es waren wirklich die allerersten neugierigen Kinder.
Die beiden gaben mir ordentlich Motivation, so eine süße Begegnung verleiht mir oftmals Flügel.
Am gleichen Tag hatte ich noch eine weitere nette Begegnung mit Feldarbeitern. Wirklich fröhliche und freundliche Mexikaner.
Ich sah die ersten großen Echsen, ein paar Papageien aber das war es dann auch schon wieder. Das Land ist tot. Rinderfarmen, Zuckerrohr, Ananasfelder und Beton. Hier gibt es kein Wild. Nirgendswo.
Plötzlich gab es neben den normalen Tacos und den ewigen Bohnen und Reis mit Eiern auch Nudeln auf der Speisekarte. Da lachte mein Herz und neben den vielen Früchten die ich mit Genuss verspeiste war das von nun an meine erste Wahl, wenn ich irgendwo was essen wollte.
Die Frauen ignorierten mich weiter. Ich habe auch festgestellt, dass ich nicht eine einzige Frau fotografiert habe. Zwischendurch verfluchte ich sie, dann bedauerte ich sie, dann ignorierte ich sie und dann wieder suchte ich nach einer Erklärung warum sie sich so kratzbürstig verhalten.
Ich gehöre dann einfach auch zu den Leuten die es verstehen möchten. Ich suche dann den Fehler erstmal bei mir und denke mir was mache ich denn hier falsch? Und umso mehr stört es mich. Doch freue ich mich dann ganz besonders, wenn ich jemanden treffe, der mir etwas Zeit oder einfach nur ein Lächeln schenkt.
Man kann sich das wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wenn man selber noch nie so lange alleine in der Welt unterwegs war, wie sehr wichtig es für einen sein kann Kontakt zu Leuten zu haben. Es kann ganz schön einsam sein, wenn man von den Einheimischen so viel ignoriert wird.
Wenn es eine Gruppe von Männern gab die unter sich waren, wurde ich sehr häufig freundlich behandelt. Da wurde öfters mal gelacht und zumindest wurde ich begrüßt. War es eine gemischte Gruppe war es sehr schwierig. Waren nur Frauen unter sich, war ich komplett Luft.
Ich war 5 Monate im Land und habe nichts aber auch gar nichts verstanden. Ich habe kein einziges Haus von innen gesehen, außer dass bei Tuly in La Paz. Auch habe ich mit niemandem ein ernsthaftes Gespräch geführt. Um es auf den Punkt zu bringen, ich habe von Mexiko keine Ahnung!
Schwierig für die Mexikaner ist sicherlich, dass sie im Norden von dem riesigen reichen Nachbarn nicht akzeptiert werden und nach Süden mit den Leuten nichts zu tun haben wollen. Sie gehören nirgends dazu.
Mein Tag war eigentlich immer sehr ähnlich. Ich radelte tagsüber und war dabei alleine, saß dann meistens irgendwo alleine in einem kleinen Hotelzimmer und chattete mit irgendjemanden übers Internet der in der gleichen Zeitzone lebte, damit ich überhaupt irgendwie Anschluss hatte.
Der nächste Tag war wieder gleich und brachte zudem kein bisschen Neues.
Ich hatte seit Tagen nichts mehr fotografiert, warum auch? Oftmals zeigt das genau mein Inneres und meine Haltung dem Land gegenüber.
Stundenhotels gibt es an jeder Ecke. Da fährt man mit dem Auto direkt in eine Garage, das Tor oder der Vorhang wird zugemacht und das heimliche Liebespaar hat ein paar Stunden für sich. Es gibt so viele davon, wie ich sie sonst noch nirgends anders gesehen habe.
Palenque, eine weitere UNESCO Ausgrabungsstätte war erreicht. Und als ich schweißgebadet dort ankam fragte ich ob ich mein Rad neben dem Kassenhäuschen stellen dürfte damit es in Sichtweite von jemanden ist. Die Antwort hätte nicht besser ausfallen können. „20 Pesos“ wurde mir mit einem ekligen Gesichtsausdruck entgegen geworfen. Es klang schon fast wie „meiyo“ in China. (meiyo in China heißt geht nicht, gibt’s nicht, verschwinde)
Ich war ja nun mittlerweile in dem vermeintlich tollen Chiapas, wo ja das wahre und geniale Mexiko sein soll.
Ich fragte somit noch an zwei anderen Stellen wo Leute nur rum saßen und nichts weiter zu tun hatten, aber auch hier ging das natürlich nicht und ich sollte doch mein Rad am Parkplatz stehen lassen. Sicherlich wäre das auch kein Problem gewesen, aber es liefen mir hier einfach zu viele Leute umher und jeder schien damit beschäftigt zu sein den Touristen irgendwas zu verkaufen.
Bisher hatte ich nie großartig Angst um meine Sachen gehabt, auch um mich selber nicht. Mexiko hat für mich zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr ausgestrahlt, auch wenn ich im Kupfer Canyon unsicher war, weil ich von den Einheimischen gewarnt wurde, aber mir ist nirgendswo etwas Negatives aufgefallen.
Ich sag’s ja immer wieder, wir sollten alle weniger Nachrichten schauen, die einem sowieso grundsätzlich den Horror vermitteln und nie mal irgendetwas positives von der Welt zeigen.
Doch zurück zu Palenque. Eigentlich war ich schon fast wieder am Umdrehen, weil ich so genervt war, gönnte mir aber dann doch noch die Ruinenstadt und schloss das Rad am Zaun des Eingangs an in der Hoffnung, dass noch alles da ist, wenn ich wiederkomme.
Die Ruinenstadt fand ich jetzt nicht so sonderlich spannend, aber ich traf ein paar nette Ausländer mit denen ich eine Weile quatschen konnte. Zudem sah ich einen Tukan, was meinen Tag absolut rettete.
Abends traf ich Elisa aus Südafrika. Und das war der absolute 6’er im Lotto, denn nicht nur, dass sie extrem nett war, nein sie hatte ihren ganzen Koffer voller Klamotten und schenkte mir ein T-Shirt, Leggings, eine lange weite kühle Hose und zudem eine kurze Hose.
Es war mir zwar alles viel zu groß, aber das war egal. Ich hatte bereits verzweifelt überall nach Klamotten Ausschau gehalten aber nichts gefunden, denn welche Mexikanerin hat schon so lange Beine wie ich?
Nicht nur, dass meine Hose viel zu warm war, nein sie war auch mittlerweile, nach nun 1,5 Jahren Dauernutzung, völlig hinüber und nur noch peinlich gewesen.
Das Touristen Nest in dem ich hier gelandet war brachte Abwechslung. Doch befinde ich mich in einem sagen wir mal schwierigen Alter beim Reisen. Entweder sind es alles junge Hüpfer oder es sind Touri-Gruppen die dann schon ans Rentenalter rangehen und sowieso in der Gruppe unterwegs sind.
Wenn ich Deutsche Backpacker treffe, dann siezen sie mich, was die absolute Höchststrafe für mich ist. Man könnte auch gleich zu mir sagen, „Ey Oma“. Es ist auch erstaunlich, dass ich doch mehr mit Leuten was anfangen kann die 20 Jahre älter sind als mit welchen die 20 Jahre jünger sind.
Es gab hier den neuen Schlag Backpacker. Die IPhone, Kreditkarten und Samsonite Generation. Manche davon finden es scheinbar genial, wenn sie einen billigen Flug finden um nicht im Bus zu ihrem nächsten Zielort fahren zu müssen.
Viele scheinen ihre Unterkünfte im Voraus übers Internet zu buchen um rechtzeitig eine Dusche zu bekommen, wenn sie von ihrer klimatisierten Busreise in einer neuen Stadt ankommen. Doch gibt es auch noch die anderen, die Backpacker, die sogar ein Zelt dabeihaben und jeden Cent dreimal umdrehen. Die Mischung machte es hier.
Joints werden hier zuhauf geraucht, teils rennen die Hippies halbnackt und bis über beide Ohren tätowiert total zugedröhnt durch die Gegend. Dann die Langzeit Traveller die sich mit Schmuckverkauf ihr Leben versuchen zu finanzieren. Typen die sich total feminin kleiden und ihre langen Haare zu einem Knäuel wickeln. Die einen verkörpern Bob Marley die anderen Boy George. Zudem alle Sorten von Reisende die man sich vorstellen kann. Wirklich ein riesiger Spaß.
Und dann natürlich die Fragen woher kommst Du wohin gehst Du und was hast Du bisher gemacht. Dazu Bananen Pfannkuchen mit Nutella und sogar Kässpätzle auf der Speisekarte. Einfach mal was Anderes. Das letzte Mal wurde ich mit so einem Backpacker Nest vor mehr als 2 Jahren konfrontiert, damals in Laos. Ich fand es somit richtig nett und blieb einige Tage in dem „ach wir sind alle so extrem cool“ Nest.
Natürlich stellte ich jedem mit dem ich sprach die Frage, wie sie die Mexikaner finden und was ihre Erlebnisse waren. Die Meinungen gingen da sehr weit auseinander. Es gab mindestens genauso viele die ähnliches erlebten wie ich, aber auch genauso viele die ganz begeistert von den Mexikanern waren.
Wobei man natürlich immer dazu sagen muss, wenn man zu zweit, oder von Hostel zu Hostel unterwegs ist und dort immer Anschluss hat, nimmt man natürlich eine Welt ganz anders wahr, als wenn man so unterwegs ist wie ich.
Doch habe ich auch von vielen Radfahrern, ob als Paar unterwegs oder alleine, egal ob Mann oder Frau immer wieder gehört, wie gut ihnen Mexiko gefallen hat.
Ich bin gespannt wie das wohl weitergehen wird. Wenn ich ehrlich bin fange ich an mich zu fragen ob mir Zentralamerika wirklich gefallen wird und was die Alternative ist, wenn es mir nicht gefällt?
Viele Radler mögen Zentralamerika nicht und so richtig verstanden warum hatte ich vorher nie. Doch fange ich an dahinter zu steigen. Wenn ich auch weiterhin in einer Unterkunft übernachten muss, weil es keine Gastfreundschaft gibt oder keine freien Stellen wo ich zelten kann, dann wird mich das nicht lange begeistern.
Doch hoffe ich auf viele Tiere und Nationalparks, Vulkane und nettere Menschen. Das Essen wird sich sicherlich nicht großartig verbessern. Die Hitze wird sich noch verschlimmern.
Ich war nun endlich im Dschungel. Ich hörte und sah die ersten Brüllaffen die sich von Ast zu Ast schwingen und die Welt mit ihrem extrem lauten Gebrüll unterhalten. Einfach nur klasse und so wichtig für mich um am Ball zu bleiben in diesem für mich so schwierigen Land.
Die Regenzeit steht in den Startlöchern. Eine Nacht regnete es non Stopp volle Kanne was der Himmel hergeben konnte, absolut faszinierend.
Noch zwei Rad Tage waren es bis Guatemala, endlich. Und zu meiner Überraschung waren die letzten Kilometer völlig anders. Die Häuser verwandelten sich in einfache Bretterbuden, die Kinder rannten plötzlich auf die Straße und winkten mir zu und riefen „Hola“. Ich durfte eine Nacht in einem Restaurant schlafen und wurde dabei von einem 16-Jährigen Jungen mit einer Knarre bewacht, der mir erklärte, dass es hier jede Menge wilde Tiere gibt.
Die nächste Nacht ließ mich der Boss eines der vielen Militärposten auf dem Militärgelände in einer kleinen Hütte übernachten. Das Gespräch mit ihm war sehr interessant, denn er erklärte mir, dass diese Straße die Hauptverbindung für die Drogenschmuggler sei. Die ganzen Drogen, die aus Südamerika in die USA geschleust werden kommen zum Großteil hier an seinem Posten vorbei. Auf meine Frage hin warum sie keine Drogenhunde einsetzen hatte er allerdings keine schlaue Antwort parat. Der Posten ist 365 Tage im Jahr rund um die Uhr besetzt, ich war also an einem sicheren Platz.
Am nächsten Morgen frühstückte ich mit einer Gruppe von Gastarbeitern aus El Salvador und Honduras die super gut drauf waren und mir so richtig Lust auf Zentralamerika machten.
Müll ist ein riesen Thema in Mexiko. Erschreckend wie viel Müll hier einfach in die Gegend geschmissen wird. Je südlicher ich kam, desto schlimmer wurde es.
Am Kassenhäuschen für Bomapak einem weiteren Ausgrabungsort, kam gerade die Kassiererin aus der Toilette und schlug die Klo-Türe vor meiner Nase zu und ignorierte mich komplett. Die Türe war verschlossen. Sie lief davon und als ich ihr hinterherrief ob sie mir doch bitte die Türe aufschließen könnte, sagte sie zu mir: „5 Pesos“.
Noch Fragen? Nein, vielen Dank Mexiko, auf nie mehr wiedersehen.
Mit dieser Beschreibung habe ich das Gefühl,ich bin selber dort gewesen…..für mich hätte ich noch viele Fragen/Discussionen………. warum keine Drogenhunde??? Zb.?…. naja … da wird bei jedem ,der da durchfahrt mit dem Zeugs,ein. bissal abkassiert… bakschish auf arabisch….. wie heisst das auf espanol?? Deine beschreibung von mexico ist so hautnah, dass ich ( ich war mal in tijuana….,das wars aber…..) ….. es wohl für mich bleiben lassen werde….
Hi Ulli, ich hätte auch noch viele Fragen, die ich aber alle leider nicht beantwortet bekommen habe. Das Land ist und bleibt ein Rätsel für mich, aber wie gesagt die Orte sind teilweise wunderschön….
Ich kann es Dir aber nicht empfehlen! Ausser die Baja natuerlich.
Danke Du treue Seele…….Gruesse nach Österreich…..Heike
You forgot to mention that Mexico’s postal system sucks!!
Greg
TRUE 🙂
My mom’s postcard for her birthday at the end of January got there 2 weeks ago 🙂
Hi Heike,
ich lese deinen Blog nun seit einem Jahr. Vielen Dank, dass du uns teilhaben lässt.
Schade, dass du so schlechte Erfahrungen in Mexiko gemacht hast. Ich hatte mir die Leute freundlicher und offener vorgestellt.
Falls du’s nicht sowieso schon vor hattest: Ich kann Kuba zum Rad fahren sehr empfehlen. Eine Freundin und ich sind vor 2,5 Jahren 4 Wochen durch den Westen gegurkt, und waren anschließend noch 3 Wochen im Osten. Da es dort so wenig Autos gibt, sind die Straßen, abgesehen von Havanna, minimal befahren. Es ist herrlich. Die Landschaft ist spannend und die meisten Menschen waren super hilfsbereit, interessiert und mitteilsam. Offiziell darf (dürfte?) man nicht irgendwo oder bei irgendwem campen, doch ich hatte einige getroffen, die das gemacht haben. Fahrradteile sollte man sich allerdings mit bringen, da die Versorgung mit Konsumgütern und damit auch Fahrradteilen minimal ist.
Bin schon gespannt auf deinen Guatemala Bericht. Ich will den kommenden Winter auch nach Zentralamerika.
Gute Fahrt! 🙂
Danke Dir Gesche……und ja ich bin am überlegen ob ich Kuba mit einbauen soll, interessieren wuerde es mich sehr. Mal sehn.
Lieben Gruss…..Heike
Hallo Heike, wieder mal ein toller und interessanter Post mit wunderschönen Fotos. Ich kann total mit Dir fühlen, wenn Du schreibst, dass die Leute so uninteressiert an Dir waren, vor allem die Kinder. Das ist wirklich super seltsam. Mit den Frauen kann ich es mir nur so erklären, dass die Dich als Gefahr für ihre Männer gesehen haben. Und ansonsten könnte ich mir nur vorstellen, dass die immer dachten, Du wärst aus USA und deswegen so abweisend waren. Vielleicht wäre eine Deutschlandflagge (ich hatte die aus Bayern) am Rad nicht schlecht, aber jetzt kommst Du ja dann bald in andere Gefilde. Ich bin schon sehr gespannt auf Deinen Bericht von Guatemala und später dann mal Costa Rica. Da war ich schon und es hat mir super gut gefallen. Da ist soviel Natur, Vulkane und Tiere, das wird Dir sicherlich gefallen. Wunderschön fand ich immer die Geräusche der Tiere, wenn morgens die Sonne aufgegangen ist. Das war ein richtiges Konzert mit Vogelstimmen, die man so noch nie gehört hat. Und dann natürlich die Brüllaffen, die übrigens sehr zielgenau mit Mangos nach einem werfen können 🙂 Willst Du auch nach Belize?
Weiterhin gutes Radeln und ich hoffe, die Hitze lässt etwas nach (34 Grad nachts ist echt die Hölle und auch schlimm, wenn dann alles nur noch klebt und nichts mehr trocken wird).
Liebe Grüße
Anja
Liebe Anja, danke für Deinen Kommentar. Es war sicherlich eine Kombination aus allem und auch Unfähigkeit von mir es zu akzeptieren.
Eine Deutschlandflagge hatte ich mir schon überlegt, aber das geht mir einfach zu sehr gegen den Strich 😉
Belize Bericht kommt irgendwann – fand ich genial.
LG Heike
Hallo Heike, nun keiner kann es besser vergleichen und damit beurteilen wie du. Bei allem mexikanischen Unbill, den du wahrgenommen hast, sind deine fotografischen Eindrücke einfach super. Nach meiner Erfahrung erinnert man sich später dennoch positiv. – In diesem Sinne wünsche ich dir noch viele Erlebnisse. Alles Gute ist nie beisammen!
Hallo Gerhard,
danke…..
Allerdings möchte ich Deine Aussage etwas gerade rücken, ich hoffe das ist okay 😉 Kann ich es besser beurteilen? Hm, ich kann es vergleichen, ja, ich kenne eben andere Länder und Nationen, aber es ist auch immer die Stimmung in der man selber drin steckt, die einen auch selber irgendwo spiegelt. Ich habe mich da einfach nicht wohl gefühlt und jemand anderes aber kommt sicherlich viel besser mit den Eigenarten der Mexikaner aus.
Und klar die schönen Orte werde ich sicherlich in guter Erinnerung behalten. LG Heike
Hallo Heike,
natürlich sind die Ansichten aufgrund eigener Erfahrungen immer subjektiv und damit sehr verschieden. Du kannst es aber gut vergleichen.
Weiterhin gute Reise.
Gerhard aus M.-V.
Hi Heike,
interessanter Bericht. Sehr schöne emotionale Bilder!
Wir waren/sind viel in Mexico unterwegs, Rad/Bus/Auto etc. Von allen Mittelamerikanischen Ländern fühlt sich Mexico und Belize irgendwie am Besten für uns an. Und das ist ja das Schöne : Jeder ist in seiner Weise einzigartig und so macht jeder seine Erfahrungen. Den einzigen Tip den wir inzwischen weitergeben ist: Macht euch selbst ein Bild und erlebt die Menschen /Länder mit euren Augen und eurem Herzen.
Wir wünschen dir weiterhin viel Freude auf deiner Reise und sind schon gespannt auf DEINE Erfahrungen aus Guate- Panama 🙂 Peace&Love, P&P
Hallo P&P,
danke Euch. So sehe ich das auch, wir sind alle anders und jeder hat andere Vorlieben.
LG Heike
„Wenn ich Deutsche Backpacker treffe, dann siezen sie mich, was die absolute Höchststrafe für mich ist. Man könnte auch gleich zu mir sagen, „Ey Oma“. “
Schuld hieran ist imho die deutsche Erziehungsmethode. Jeder der älter als 18 aussieht oder ist hat gesiezt zu werden, und wehe nicht! Dann knallt es aber. So zumindest wurde mir und meiner Generation („79) das regelrecht eingeprügelt als Kinder… Kenne auch keinen, bei dem das nicht so war. Für die Generationen vor uns, die ich kennen gelernt habe, gehört das zum Respekt dazu und den hat man zu haben ob verdient oder nicht.
Vollkommener Schwachsinn, wenn du mich fragst, und ich mit meinen fast 40 hasse es gesiezt zu werden. Darauf bestehe ich nur, wenn mir jemand dämlich kommt. Sonst darf mich jeder gerne duzen.
Aber selbst meine angeheirateten Nichte/Neffen trauen sich das nicht, obwohl ich klar sage „braucht ihr alles nicht“. Das ist fast schon „genetisch deutsch“ oder so imho. Vor „Erwachsenen“ hat man „Respekt“ zu haben, und die somit zu siezen. Anders handhaben das nur unsere nicht deutschstämmigen Mitbürger. Denen ist das vollkommen schnurz, da wird geduzt und basta *Daumen hoch*
Also gib da nichts drauf, das ist schon ein Reflex bei „uns Deutschen“ ;P und nicht böse gemeint.
Danke Dir Petra für Deinen ausführlichen Kommentar. Das stimmt natuerlich alles was Du sagst. Wobei wir Deutschen ja langsam lockerer werden. Haben wir beide noch zu den Freunden unserer Eltern Frau Meier und Herr Mueller gesagt, ist es ja fuer die heutige Generation normal, dass man als Kind diese duzen darf. Und klar nehme ich den 20-jährigen das nicht krumm, nur merke ich dadurch eben, dass ich da null mehr dazu gehöre und das kratzt dann schon irgendwie ein bisschen 🙂 LG Heike
Liebe Heike, ich bin jetzt vierzig geworden und stelle auch fest, dass es in dieser Altersklasse wenige Reisende gibt. Ich wandere gern und mache auch seit Neuestem Radtouren, und die meisten, die mir begegnen, sind entweder knapp über zwanzig oder bereits im Rentenalter. Ich schätze, die meisten Vierziger sind mit Kind und Kegel eingespannt und fangen dann erst wieder an, wenn die Kids aus dem Hause sind. Ich komme mit allen gut klar, aber die Youngsters mit Smartphone, Laptop und co. sind definitiv anders unterwegs als ich, die Leute im Rentenalter sind mir auch tatsächlich näher. Ich wünsche dir noch viele spannende Erlebnisse auf deiner Reise – ich finde deinen Blog sehr inspirierend. LG Eva
Liebe Eva,
dann druecke ich Dir die Daumen fuer viele nette 40’er Begegnungen auf Deinen kommenden Reisen 🙂
Danke fuer Deinen Kommentar und Lob und immer schoen zu wissen, dass auch andere ähnliche Erfahrungen machen.
LG Heike
Hallo Heike,
Danke für Deinen sehr ehrlichen und ausführlichen Blog. Mexiko kann man nicht mit einem anderen Land vergleichen. Die Leute sind arm und
leiden unter schlechten Regierungen. Überall Koruption. Sogar in Mexiko City muss ein Mexikaner einem Polizisten Geld geben damit das Auto nicht gestohlen wird! Nein USA ist nicht an diesem Schuld, es liegt leider an einer schlechten Regierung, dem El Patron System und man wird oft nicht respektiert wenn man ohne Begleitung und dazu noch per Fahrrad auftaucht. In meiner Erfahrung ist Voranmeldung bei einer Familie gut angebracht. Wenn die Familie dazu noch Einfluss hat, kann es einem richtig gut gehen und man geniesst ihre Gastfreundschaft. Du bist für den Durchschnittsmexikaner eine ungewöhnliche Erfahrung. Es gibt einen Satz in Mexiko wenn Vieles für Westeners unverständlich ist CONSIDER THIS SENORA! (Dies is eben Mexiko). Übrigens ich war oft in Mexiko… ziemlich an allen Ecken und verstehe sie auch nicht richtig.
Gute Fahrt und Alles Gute!
Hallo Anneliese, Danke Dir.
Natürlich sollte man immer bedenken in welchen Lebenssituationen die Leute stecken. Wobei ich Armut immer relativ finde. Ich persönlich habe an vielen anderen Orten dieser Welt deutlich mehr Armut gesehen als in Mexiko. Nur ist die Schere zwischen arm und reich sehr groß und das bringt immer Unruhe und Neid mit sich – wobei auch das für viele Länder gilt.
Ich bin in nahezu jedem Land eine ungewöhnliche Erfahrung, doch oftmals reagieren die Leute aber eben sehr positiv auf mich und meistens sind es sogar die armen Leute die mich besonders fröhlich und offen empfangen weil sie nämlich nichts zu verlieren haben.
Danke Dir fuer Deine Wuensche und den ausführlichen Kommentar und schön, dass Du sie auch nicht wirklich verstehst 😉
LG Heike
Moin Heike,
Fazit: Mexico und du passen halt nicht zusammen. Macht doch nichts oder? Du fährst ja neuen Erfahrungen entgegen und man kann nicht alles und jedem mögen!
Deutsche siezen halt – selbst, wenn sie einen in der Pampa in einem 5 Seelen Dorf im Nirgendwo treffen. Ist halt so in unserer Kultur verankert wie das „mañana“ in Südamerika. Trotzdem kein Grund sich Gedanken über das eigene Alter oder Auftreten gegenüber den Landsleuten zu machen,finde ich.
Aber über deine Identität als Deutsche könntest du nochmals nachdenken – WIR sind in SA sehr gut angesehen und werden aufgrund unser Nationalität respektiert und i.d.R. freundlich aufgenommen. Selbst wenn man nur wenig Spanisch spricht – Hauptsache man zeigt sich bemüht. Und eine Deutschland Flagge verhindert eine Verwechselung als Gringo, erzeugt Interesse und öffnet Türen, da jeder sieht, wo man herkommt. Jedenfalls nach meiner Erfahrung in SA.
Deine Beschreibung der Mischung der Backpacker lässt mich irgendwie schmunzeln und erinnert gleichzeitig an einige Gespräche in den letzten 3 Jahrzehnten mit Backpackern irgendwo auf der Welt, die meinten ihre Art zu Reisen sei die einzig vollkommene und die Touristen sind sowieso immer die Anderen! 🙂
In meinem Augen ist deine intensive Art zu reisen eines der letzten Abendteuer, das sich ein zeitlich und finanziell unabhängiger Mensch in unser Welt noch erleben kann. Dafür hast du meinen Respekt, viel mehr meine Hochachtung genauso wie für deinen fotographischen Blick für die Details, die du wahrnimmst.
Aber ist es wirklich so schlimm ein Iphone für was auch immer zu benutzen?
Ich reise zwar nicht mit einem Samsonite, aber mein Iphone beinhaltet Reiseführer als ebook, Kartenmaterial und GPS, Übersetzer App, ein Sonnenstand App zur Planung von Photos im Freien, Wetter und Gezeiten Apps, Währung App, Diktierfunktion, lokale Apps nach Ländern, usw…
Was ich damit sagen möchte ist, dass diese Technik hilfreich ist, egal ob man bequem, luxuriös und zeitgebunden oder individuell und unabhängig reist. Es kommt immer darauf an, wie man ein Iphone zu welchen Zweck einsetzt!? Insofern denke ich, dass ein Smartphone gerade für dich, die der Nase nach reist bestimmt eine Bereicherung für deine Tour wäre ohne dich gleichzeitig in die Gruppe der Reisenden einzuordnen, die du nicht magst.
Freue mich auf deine neuen Impressionen,
Glück und Gesundheit aus Hamburg,
LG Ralph
Hi Ralph,
Danke fuer Deinen Kommentar! Freu‘ mich darueber!
Ich habe mir bereits überlegt eine Deutschland Flagge ans Rad zu machen, aber ich sags ganz ehrlich da habe ich noch immer Schwierigkeiten damit. Und nicht nur wegen unserer Geschichte, aber sicherlich hast Du da einfach recht, egal, es scheint wohl die beste Lösung zu sein um dem Problem aus dem Weg zu gehen. Und es stimmt auch, dass es Zeit wird dass wir/ich zu dem stehen wo wir herkommen 🙂 Aber….ich glaube da muss ich nochmal überlegen – haha…. 🙂 Ich weiss dass wir Deutschen nahezu überall beliebt sind, was wirklich ein schoenes Gefuehl ist.
Also ich glaube da habe ich mich wohl in der Beschreibung der Reisenden etwas ungünstig ausgedrückt, denn ich wollte damit nicht sagen, dass Iphone Reisende nicht meine Welt sind, denn heute hat ja JEDER eines. Es war nur mehr die Erklärung wie sehr sich doch die Welt verändert hat, gegenüber den Zeiten als ich Backpacker war.
Nein, das Iphone ist nicht schlimm. Es eröffnet einen neue Horizonte das ist gar keine Frage, deshalb habe ich ja den Satz eingefügt, dass ich vielleicht doch auch mal eines anschaffen sollte – wenn sie nicht so teuer wären !!!!
Trotzallem bleibe ich dabei, dass sie den Reiz des Abenteuers nehmen. Aber natuerlich kann ich es so einsetzen wie mir das gefallen würde, nur beschränkt man sich dann wirklich auch nur darauf?
Lieben Gruss und nochmal Danke fuer Deine Gedanken und das Lob. Heike
Schade, dass dir Mexiko nicht gefallen hat. Aber ich verstehe die Hitze, und die ablehnende Haltung der Bevoelkerung traegt auch nicht gerade zur guten Stimmung bei. Die Flagge von Arizona am Rad war sicher nicht hilfreich zu einem Zeitpunkt, wo Trump die Mexikaner als Verbrecher beschimpfte.
Deine Fotos sind aber wie immer Weltklasse!
Danke Ingrid!
Ob Mexikaner die Flagge von Arizona kennen? Wenn mich Leute darauf ansprechen denken sie oft dass es die Tibetische Flagge ist – aber klar das sind eher die anderen Touristen.
LG Heike
Liebe Heike,
Deine Fotos sind wie immer ganz toll. Bin auf den Blog von Guatemala sehr gespannt. Vielleicht hast du da bessere Eindruecke. Ich wuensche dir weiterhin viel Spass und bleibe gesund.
Viele Gruesse von Annemarie.
Hallo Heike!
Ich verfolge Deine Berichte nun schon eine ganze Weile und lese sie auch fast immer mit Genuß. Das liegt vor allem daran, daß ich selbst das naturnahe Reisen jeder anderen Form vorziehe. Ich habe selbst längere Zeit in Venezuela verbracht und kenne daher die Mentalität der Südamerikaner bestens.
Zur Bezeichnung „Gringo“, oder je nach Geschlecht „Gringa“, wäre allerdings etwas richtigzustellen. Dieses Wort bedeutet in erster Linie „Ausländer“ und wird (speziell in Mexiko) unter anderem auch, aber nicht zwingend, als „US-Amerikaner“ assoziiert. Der kulturelle Unterschied dabei läßt sich durch nichts verstecken, er begleitet den Reisenden auf Schritt und Tritt.
Eine Flagge auf dem Fahrrad kann durchaus eine gute Idee sein, wenn es darum geht Mißverständnisse zu vermeiden, allerdings halte ich es für fragwürdig immer und überall die eigene Nationalität und Herkunft zu zeigen. Meine Empfehlung für Dein Fahrrad wäre daher die Europa-Flagge (EU), dann sehen die Leute dort, daß Du eine „europäische Gringa“ bist.
Zum Handy: ja es kann oft sehr nützlich sein, ich habe aber bis heute keines jemals besessen oder benutzt, und das wird auch in Zukunft so bleiben. Ich möchte einfach nicht „an der langen Leine“ leben, sondern frei sein und meinen eigenen Kurs finden. Wenn ich also Informationen benötige, dann hole ich mir die vorab und habe sie zumindest in den wichtigsten Fällen zur Hand, alles andere bekomme ich vor Ort. Ich benütze grundsätzlich gedrucktes Kartenmaterial, da dieses wesentlich verläßlicher und auch genauer ist. GPS benötige ich ebenfalls nicht, da ich einen guten Kompaß besitze, der mich noch nie im Stich gelassen hat.
Alles gute für die Weiterreise!
MfG Edgar
Hallo Edgar,
von der Mentalität der Venezuelaner auf ganz SA zu schließen, ist analog so genau logisch wie die sprachliche und kulturelle Gemeinsamkeit von Deutschen und Österreichern. Ich habe 10 von den 13 Ländern SA in 20 Jahren bereist und erfahren, dass dort die Unterschiede in den Ländern und die Mentalitäten ihrer Einwohnern genauso vielfältig sind wie die Anzahl der spanischen Dialekte.
Nur eine Karte mit Kompaß oder nur ein GPS entsprechender topographischer Karte ist beides einzeln betrachtet immer fehlerhaft.
Gedruckte Landkarten sind häufiger ungenau, da sie viel seltener als digitale Karten aktualisiert werden. Auch existieren inzwischen reichlich Quellen im Inet, wo man Topo Karten kostenlos für fast jede Region downloaden kann. Spiegelt man Papierkarten auf die digitalen Karten bekommt einen guten Eindruck wie (oft gewollt!) ungenau beide System im einzeln sind.
Wir leben technisch betrachtet in einer genialen Zeit, die uns die Möglichkeit bietet analoge Technologien wie Karte und Kompaß mit neuer digitaler Technik zu kombinieren, um Fehler beider Methode zu minimieren.
Dies verlangt aber gleichzeitig von uns, dass wir das Wissen und die Verantwortung über die Art der Verwendung besitzen, um unseren persönlich gewollten Nutzen erzeugen zu können. Eine generelle Ablehnung aktueller und bezahlbarer Technologien wie GPS und Smartphone mit einer Unfreiheit gleichzusetzen, lässt mich eher auf ein mangelndes Verständnis von Möglichkeiten dieser Technik schließen.
Auch sollte man sich als Reisender bewusst sein, dass analoge Werkzeuge wie Papier Reiseführer und Karte sowie Kompaß nichts anderes sind Urform der aktuellen digitalen Möglichkeiten z.B. eines Smartphones darstellen. Die Metapher von der lange Leine mit allen ihren Vor- und Nachteilen bestand also auch schon ohne Batterie betriebene Geräte!
Ein Smartphone mit Internet Konnektivität, dass auch nichts anderes als ein Art bequem tragbarer Mini Laptop darstellt, bietet neben situationsbedingter, individueller Informationsbeschaffung vielfältigste Möglichkeiten den Radius der von dir beschriebenen langen Leine zu verlassen – wenn man es denn dementsprechend selbstreflexiv einzusetzen versteht!
Deshalb nutze ich z.B. im fremden WLAN(egal ob mobil oder lokal im irgendwo) lieber mein eigenes VPN, um Zahlungen zu tätigen, Hotels zu reservieren oder generell sensible Daten wie Passwörter oder Korrespondenz zu senden. Und Reiseführer wie umfangreiches Kartenmaterial trage ich schon lange nicht mehr als schweres Altpapier in meiner 60 Liter Tasche durch die Welt. Bei Bedarf kann ich die wünschten Seiten trotzdem jederzeit irgendwo ausdrucken lassen. Aktuelle Wetterberichte, die automatisch mein Smartphone erreichen, lassen mich entweder die tollsten Wellen zum Surfen mit GPS Unterstützung finden oder sie warnen mich vor drohenden Unwettern wie damals beim Tsunami. Und trotz meiner Vielsprachigkeit benötigte ich ab und zu einen digitalen Übersetzer, wenn es mal wieder klemmt oder ich z.B. bei akuter Krankheit 100%ig vom Arzt verstanden werden möchte. Auch für spontane Photos in Gegenden in denen ich meine Kamera nicht am Hals hängen haben möchte, fotografiert mein Iphone in Raw viel unauffälliger, weil es im Anblick gewohnter und weniger bedrohlich wirkt. Aber das beste Argument von allen ist das Gewicht der Menge der digitalen Daten, die es mir als zeitlich gebundenen Reisenden ermöglichen mit minimalsten Gepäck und Ausstattung zu reisen.
Dir eine gute Reise,
Ralph
Hi Ralph, danke fuer Deine Gedanken und ja das stimmt natuerlich alles! Und trotzdem es verliert dadurch ein wenig die Faszination weil es mit der eben doch ständigen verfügbaren Informationsquelle einfacher ist. Natürlich ist eine Übersetzungshilfe per Iphone genial und auch toll wenn man weiss dass der Weg den man eingeschlagen hat auch wirklich dort endet wo man möchte. Auch die ganzen anderen Möglichkeiten sind schon definitiv interessant – keine Frage. Wie gesagt es eröffnet einen eine ganz neue Welt, trotzdem hat es auch Nachteile wie alles – wie eben die Papierkarte auch.
Ich merke nur, das mache ich ja mit meinem laptop auch, dass man eben viel zu oft mit der Technik zu Gange ist…..
Sollte ich mich dazu durchringen ein iphone anzuschaffen, müsste ich zudem die Stromquelle klaeren, da komme ich dann gerne nochmal auf Dich zurück 🙂 Ich hoffe das ist okay…
LG Heike
Guten Abend Heike,
auch wenn ich überzeugt von den Prinzip bin, dass reisen für mich primär entdecken bedeutet, heißt das nicht gleichzeitig, dass ich mich uninformiert ins Unbekannte stürze. Ich versuche mich mich und ich denke, dass du ähnlich agierst – auf meine Reise, meinen Weg, mein Ziel vorzubereiten und mir vielleicht zu 50% die Sachen heraus zu suchen, die mich interessieren oder die ich unbedingt sehen oder erleben möchte.
Dies tue ich natürlich, weil ich nicht wie du zeitlich ungebunden bin(noch nicht, hoffentlich 🙂 ). Dabei erachte ich es sehr wichtig, dass ich maximal nur die Hälfte meiner Zeit plane, um die verbleibende Hälfte spontan bleiben zu können.
Natürlich auch aus Gründen der persönlichen Sicherheit macht es – egal, wo man sich auf der Welt aufhält – absolut Sinn sich vorab zu informieren, um gleichzeitig und gezielt Vorort bei den Locals weitere Infos zu holen.
Außerdem denke ich, dass wenn ich gut vorbereitet bin, ich viel mehr Zeit erhalte mich auf mein Reiseziel und die Menschen dort einzulassen. Wenn ich z.B. vorab weiß, welche Busse von wo wohin fahren ist das genauso wertvoll für mich wie die Info, wo die typischen Touri-Attraktionen oder Restaurant Viertel sich befinden, die ich dann gezielt auslassen kann, wenn ich es denn für sinnvoll erachte.
Sicherlich ist Faszination so individuell wie deine oder meine Wahrnehmung, aber ich denke es kommt darauf an wie weit man bereit ist sich auf die unbekannte Umgebung und deren Bewohner einzulassen!
Dass dabei weder Karte, noch digitale Technik ein Garant für den richtigen Weg zum Ziel sind, habe ich des öfteren erfahren und auch erleiden müssen. Und genau das macht dann für mich trotz guter Vorab Infos und Smartphone den Reiz des Reisen aus. Ich weiß, dass es keine 100%ige Garantie gibt, aber ich kenne in etwa die Richtung in die ich mich bewegen muss und kann so situativ entscheiden, wie ich reagiere. Aber wie gesagt, ich besitze (noch) nicht deinen Luxus mich zeitlich unbefristet treiben lassen zu können.
Zum Thema Iphone werde ich dir ein paar meiner Gedanken in den nächsten Tag per mail senden. Ich glaube, dass die vielleicht hilfreich für deine Entscheidungsprozess sein könnten, denn wie du richtig bemerkst kostet das Zeug einiges. Daher denke ich, dass du Investition und Nutzen entsprechend abwägen musst.
LG
Ralph
Hallo Edgar, danke für Deinen Kommentar und es freut mich dass Dir meine Beiträge meistens gefallen 🙂
Das mit der Europa Flagge wird schwierig zu organisieren sein – zumindest dort wo ich mich gerade aufhalte…..
Papierkarten sind leider oft fehlerhaft. Seit der Baja habe ich ja ein GPS was schon echt klasse ist und ich auch mittlerweile gerne nutze, aber ich merke dann an mir selber, dass ich eben Leute weniger frage und das ist schon sehr schade, auf der anderen Seite nimmt es auch die Frustration, denn oftmals muss man ja zig Mal fragen um auch wirklich eine verlässliche Antwort zu bekommen. Es eröffnet einem aber eben doch neue Wege….
LG Heike
Guten Tag!
Schöne Bilder,sehr schöne Bilder!!
Warum erwarten Sie denn,daß Sie freundlich von den Einheimischen begrüßt,oder zumindest zur Kenntnis genommen werden ? SIE können jedes Dorf,jedes Land,
jederzeit wieder verlassen.Die Einheimischen können das nicht.Sie versuchen deshalb
in Scharen in den Norden zu fliehen.Neid und Mißgunst steckt in jedem Menschen.
Auch ich empfehle Ihnen nach Cuba zu reisen.Das Land ist für Radler sehr schön.Die
Menschen sind freundlich und hilfsbereit.Es gibt nur wenige Autos und es ist auch nicht
so heiß wie auf dem Festland,da Sie sich ja eine Route in der Nähe der Küste aussuchen
können.Aber …………. es ist sehr schwierig,unterwegs etwas zu essen zu finden.Außerhalb der Städte gibt es kaum Restaurants.Ich habe vor 5 Jahren Cuba z.T.abgeradelt,mußte aber die Reise abbrechen,da ich innerhalb von 14 Tagen nur 3 mal etwas Warmes essen konnte. Es gibt nicht mal Fisch,da die Fischerreirechte an US Firmen verkauft wurden und die Einheimischen nur Angeln dürfen.Vielleicht ist es aber mittlerweile besser
geworden.
Ich wehre mich immer dagegen,wenn ich von völlig fremden Menschen mit „Du“ angeredet werde.Das ist übergriffig bzw anbiedernd.
Soweit mir bekannt,gibt es Schiffsverbindungen zwischen Panama und Cuba.
Ich drücke Ihnen weiter die Daumen,daß Sie gesund bleiben und Freude an Ihrer
Fahrt haben
Schade das dir Mexiko nicht gefallen hat. Deine Bilder sprechen eigentlich eine ganz andere Sprache und zeigen ein aufregendes Land, fröhlich und farbenfroh. Aber vielleicht kommt es mir auch nur so vor, weil ich das Land mit diesen Eigenschaften verbinde und es noch nicht kennen gelernt habe.
Ich finde deine Reise extrem spannend und werde bestimmt noch weiterlesen!
Lieben Gruß, Susanne
Liebe Susanne,
ja die bunten Farben sind wirklich toll in Mexiko. Und auch ich hatte gedacht dass Mexikaner ständig fröhlich sind und tanzen und lachen etc. Leider war das aber nicht der Fall – jedenfalls nicht bei mir. Ich weiss auch dass andere eine tolle Zeit hatten – kenne aber auch einige die genau meiner Meinung sind. Ich glaube mit Mexiko ist es wie mit Indien. Entweder Du liebst es oder eben nicht 😉
DANKE Dir…..LG Heike